Freitag, 18. April 2008

Ein Fest nach dem anderen

Volker Kiemle schreibt:
Auch in den nächsten Wochen gibt es in der Landeskirche viele Gelegenheiten, Menschen aus der eigenen und der weltweiten Kirche zu begegnen:

Vom 25. bis 27. April. steigt im Kirchenbezirk Bernhausen das Landesmissionsfest. Das Programm ist so vielfältig, dass man fast von einem kleinen Kirchentag sprechen kann: Im "Forum Wachsende Kirche" spricht der anglikanische Bischof John Finney über die Herausforderungen für die Kirche im 21. Jahrhundert. Im "Forum Tansania" spricht Schwester Angelika Wohlenberg, die seit 24 Jahren das Leben der Massai im Norden Tansanias teilt.

Weiter geht es am 1. Mai: Beim Klosterfest im Kloster Kirchberg gibt es ab 11 Uhr ein vielfältiges Programm für Erwachsene und Kinder. Im Hospitalhof in Stuttgart beginnt um 9.30 Uhr die Stuttgarter Konferenz für Weltmission, und auf dem Schönblick startet um 10 Uhr das Jahresfest.

Der Tag der weltweiten Kirche wird am Pfingstmontag, dem 12. Mai, rund um die Stuttgarter Stiftskirche gefeiert. Gleichzeitig feiert der Liebenzeller Gemeinschaftsverband seinen 75. Geburtstag, und in Kloster Kirchberg das 50-jährige Bestehen des Berneuchner Hauses gefeiert wird.

Und am 22. Mai finden überall in Baden-Württemberg die Christustage statt.
Falls Sie weitere Veranstaltungen wissen: Einfach in den Kommentar eintragen!

Montag, 14. April 2008

Der Tag danach

Mit einem bunten Gottesdienst in der Stuttgarter Liederhalle ist der landeskirchliche Kongress „Wachsende Kirche“ am 12. April zu Ende gegangen. Anregungen für Kirchengemeinden wollte er bieten. Er war aber auch ein fröhliches Fest. Wir berichten und kommentieren den Kongress in unserer Print-Ausgabe ausführlich. Ein Probeheft können Sie unter Telefon 0711-6010022 oder per E-Mail bestellen.

Samstag, 12. April 2008

Brunch mit Stadtführung

Petra Ziegler:
Warum der Offene Abend in Stuttgart seit zehn Jahren Alpha-Kurse macht? Holger Heinemann hat darauf eine einfache Antwort: "Es funktioniert, und es macht Spaß." Zwei Drittel der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über die Alpha-Kurse gewonnen worden. Doch wie gewinnt man Menschen für einen Alpha-Kurs? Für Neuzugezogene hat Holger Heinemann einen Tipp: Sie erhalten einen Gemeindebrief mit einem Flyer, in dem für die Kurse geworben wird. Und sie werden zu einem Brunch mit Stadtführung eingeladen. Ob mit oder ohne Alpha-Kurs: Das ist eine gute Idee, um Menschen mit der Kirchengemeinde bekannt zu machen.

Jung und Alt gemeinsam

Franciska Bohl:
Alle Generationen unter einem Dach - kann das in einer Kirchengemeinde funktionieren? In Knittlingen (Dekanat Mühlacker) ist sogar ein ganzes Netzwerk entstanden: 80-Jährige gestalten gemeinsam mit Hauptschülern ein Bibelprojekt, Grundschüler basteln Tischdeko für den Seniorentreff - über solche und andere beeindruckende Projekte berichtete Diakonin Ellen Eidt. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann die Projektinitiatorin kontaktieren: Telefon 07043-930308, E-Mail: ellen.eidt@web.de

Deutschland denkt kirchlich!

Volker Kiemle schreibt:
Eine gute Nachricht konnte Matthias Hiller in seinem Seminar "Menschen gezielt zur Gemeinde einladen" verkünden: Deutschland denkt kirchlich - zumindest der nicht-katholische Teil. Das hat die EKD herausgefunden, und sie teilt die Menschen gleich in sechs Typen ein. Und daraus folgt auch schon die schlechte Nachricht: Die Kirche erreicht die meisten nicht, vor allem nicht die modernen, innovativen Menschen. Was helfen könnte: Analysieren, wer in der Nachbarschaft wohnt und dann zielgruppengerechte Angebote machen. Die Analyse muss statistisch unterfüttert sein.

Lebendige Atmosphäre

Franciska Bohl:
Es gibt aufwändige Eventgottesdienste - und es gibt die Rückenwind-Gottesdienste in Hohengehren (Dekanat Esslingen). Die Gemeindemitglieder haben damit eine Form gefunden, die sie jeden Sonntag, als Ergänzung zum klassischen Gottesdienst, anbieten. Diese richten sich an Menschen zwischen 30 und 50 Jahre. Der Ablauf der Rückenwind-Gottesdienste ist relativ klassisch - doch es konzentriert sich nicht alles auf den Pfarrer als "Alleinunterhalter". "Die Atmosphäre ist lebendiger und die Themen haben mit dem eigenen Leben zu zun", beschreibt es Pfarrer Siegfried Häußler. Wer mehr über diese besonderen Gottesdienst-Form wissen möchte, kann sich an ihn wenden: Telefon 07153-49787.

Von Kirchen und anderen Örtchen

Manchmal sind es die profanen Dinge, die Menschen vom Kirchgang abhalten: "Es gibt Menschen, die kommen nicht mehr zur Kirche, weil es dort keine Toiletten gibt", sagte der Stuttgarter Prälat Ulrich Mack im Seminar "Was macht den Gottesdienst zum Gottesdienst?". Neben Gelächter erntete er viel zustimmendes Nicken - offensichtlich kenne viele die Not mit dem Örtchen.
Volker Kiemle

Wo die Kirche ist ..


... da sind auch die Protestierer nicht weit: Vor dem Hegelsaal haben sich gerade eben ein paar Menschen mit ihren Plakaten aufgebaut, deren Botschaft niemand so recht versteht. Leider ließ sich nicht herausfinden, von welcher Gruppe die Männer und Frauen stammen. "Frei" seien sie, lässt einer sich im Gespräch mit mir entlocken. Aber was er will? Ich kann es nicht recht verstehen. Vielleicht einfach dagegen sein? Immerhin haben sie, das zeigt das verteilte Flugblatt, den Kongress genau beobachtet.
Volker Kiemle

Eine gute Beziehung

Petra Ziegler:
Der Greifswalder Theologieprofessor Michael Herbst macht die Erfahrung: "Glaubenskurse gehören zu den Entdeckungen der letzten 20 Jahre schlechthin." Ob sie Alpha-Kurs oder Emmaus-Projekt heißen - sie haben alle etwas gemeinsam: Sie wollen nicht nur über den Glauben informieren, sondern Menschen auf ihrer eigenen geistlichen Reise begleiten. Doch vor den Glaubenskursen kommt etwas anderes. Menschen lassen sich zum Glauben meistens von Menschen einladen, zu denen sie eine gute Beziehung haben: Das können Ehrenamtliche oder Freunde sein - manchmal ist es auch der Pfarrer. Das haben die Forschungen von Michael Herbst ergeben.

Kirche ist kein Unternehmen

Franciska Bohl:
Ist das Ziel der Kirche, Wachsen gegen den Trend, eine Motivation? Oder ist es auch ein Problem? Bei ihrem Vortrag im Hegelsaal wirft Isolde Karle einen kritischen Blick auf das Image der Kirche. Diese werde immer öfter und selbstverständlicher als Unternehmen betrachtet. "Doch Kirche existiert in den vielen kleinen Gemeinden, da entstehen Bindungen." Viel Applaus erhält Karle für ihre Forderung, die Kirche müsse sich "einen realistischeren Blick auferlegen". Die Taufquote etwa auf 100 Prozent steigern zu wollen, sei "abseits jeglicher Realität - so etwas entmutigt und erschöpft Pfarrer nur".

Lucie Panzer auf Platz 1


Petra Ziegler:


Lucie Panzer zieht die Menschen an. Das war auch bei den Bibelarbeiten so. Zu der Rundfunkpfarrerin strömten 550 Frauen und Männer. Auf Platz 2 kam Hanspeter Wolfsberger (450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer), gefolgt von Birgit Winterhoff (400).


Weg von der Nabelschau

Volker Kiemle schreibt:
Etwas Wasser in den Wein des Kongresses hat Klara Butting, Pfarrerin aus Lüneburg, gegossen: "Eine Kirche, die mit ihrem eigenen Wachstum beschäftigt ist, ist nur mit sich selbst beschäftigt", sagte sie bei ihrer Bibelarbeit über Johannes 15: Jesus habe nicht gesagt "Wachset", sondern "bleibt bei mir". Wer immer nur auf Zahlenwachstum aus sei, vergesse die Menschen - und um die gehe es schließlich.

Anderen Frucht bringen

Franciska Bohl:
Was heißt das überhaupt, Frucht bringen? Damit beschäftigten sich die rund 150 Teilnehmer im Schillersaal bei ihrer Bibelarbeit zu Johannes 15, 1-8. Hartmut Rupp, Direktor des Religionspädagogischen Institutes Karlsruhe, spricht über das Thema "Mit dem Blick unserer Zeit - das Bild vom Weinstock elementarisiert." Fest steht: Gott ist es nicht gleichgültig, was in seinem Weinberg geschieht. Und Frucht bringen, so das Fazit, kann der, der auf die Worte Jesu vertrauen kann: "Es gibt für jeden die Möglichkeit eines neuen Anfangs. Und der beginnt mit Bitten und mit Beten." Denn Christen, sagt Rupp, erkennt man daran, dass sie Spiegelbilder Gottes sind. Denn sie wachsen, bringen Frucht - und teilen diese mit anderen."

Sehnsucht der Gänse

Franciska Bohl:
Søren Kierkegaards Geschichte von der Gänseschar, die nicht fliegen kann, ist der Aufhänger der Bibelarbeit von Birgit Winterhoff. Rund 400 Besucher haben sich im Mozartsaal versammelt, um der Predigt der Pfarrerin aus Halle zu lauschen. Das Korn ist gut und der Hof sicher - weshalb also sollten sich die Gänse in die Lüfte erheben? "Dabei würde das Fliegen der Gänse des Geschnattere des predigenden Gänserichs beglaubigen", so beschreibt es Winterhoff. Und vielleicht würde das eine Kettenreaktion auslösen. Auf die Gemeinde übertragen heißt das: Auch wir haben eine hohe Bestimmung und sind zu Wichtigem berufen. Doch allzu oft lassen wir "die Flügel hängen".

Abendausklang mit den Nachteulen

Petra Ziegler:
Männer sind zum Siegen geboren - bloß keine Schwächen zeigen. Für Frauen gilt zumindest das letztere manchmal auch. Doch auch in Niederlagen steckt eine Kraft. "Du hast mich besiegt. Ich bin dadurch stärker geworden" lautete das Thema des Nachteulengottesdienstes am Freitagabend. Die Nachteulen treffen sich normalerweise einmal im Momat in der Friedenskirche in Ludwigsburg, für den Kongress haben sie einen Gottesdienst in den Hegelsaal nach Stuttgart verlegt. Das Interesse war überwältigend: Schätzungsweise 700 Kongress-Besucherinnen und -Besucher kamen zu Georg Schützler, Beate Weingardt und der Nachteulencombo. Wenn Sie den Gottesdienst verpasst haben, aber dennoch lernen wollen, wie Sie mit Niederlagen umgehen, dann sind Sie am Sonntag, 20. April, 19 Uhr in der Ludwigsburger Friedenskirche richtig. Dort findet der Gottesdienst noch einmal statt.

Freitag, 11. April 2008

Glaubensschiff auf hoher See

Franciska Bohl:
Wie schafft man es, Familienanekdoten mit der Schöpfungsgeschichte zu verbinden? Gisela Matthiae gelingt es an diesem Abend im Silchersaal mühelos. Die Theologin und Kabarettistin entführt ihre Zuhörer auf eine biblische Seefahrt, bei der Sinnfragen nicht zu kurz kommen. Mit grünem Sakko, Hornbrille und Paddel ausgerüstet kämpft sie sich durch ein Meer von stürmischen Glaubensvorstellungen. Und vergisst dabei auch die Rettung der Männer nicht, denn: "Es schwimmen ja nicht überall Gottes Walfische herum." In der Rolle von "Tante Petra" wagt sie sich sogar zu Fuß über das Wasser - und ist davon überzeugt: "Die meisten Kirchenschiffe sind immun gegen Ebbe".

Kirche auf dem Weg zum Volk

Franciska Bohl:
"Es gibt Einladungen zu Jesus, die können richtig peinlich sein." Nicht nur Hans-Georg Filker, Direktor der Stadtmission Berlin, hat schon solche Erfahrungen gemacht. Beim Forum "Volkskirche auf dem Weg zum Volk" zeigten die Mitwirkenden, wie Kirche Orte der Begegnung schaffen kann.

Glaubensimpulse bei einem romantischen Abendessen, Kirchenwiedereintritte zwischen Tür und Angel oder ein Mittagstisch für alle: Auf dem Weg zum Volk gibt es für die Kirche viele Möglichkeiten.

"Wir müssen wissen, zu was wir eigentlich einladen" - so lautet das Fazit am Ende. Und: Die Einladungen müssen, wie die Menschen auch, die damit angesprochen werden, ganz unterschiedlich sein.

Glückwunsch!

Volker Kiemle schreibt:
Manche Leute verbringen sogar ihren Geburtstag beim Kongress Wachsende Kirche! Wie Rudolf Schmid von der Jazz-Combo "Mussorgsky meets Lucky Luke": Der wird heute nämlich 50! Deshalb hier ein besonderer Gruß vom Evangelischen Gemeindeblatt.

Unter einem Dach

Petra Ziegler:
Wie mehrere Generationen unter einem Dach zusammen kommen können, zeigte Karin Haist vom Mehrgenerationenhaus in Öhringen. Dort lesen Senioren Kindergartenkindern vor, Mütter finden dort immer jemand, der ihr Kind vom Kindergarten abholt, wenn sie selbst mal zum Arzt müssen. Das Projekt stößt beim Kongress auf großes Interesse. Ein solches Modellprojekt ist auch ohne weiteres auf andere Kirchengemeinden übertragbar. Angefangen hat es in Öhringen mit dem evangelischen Kindergarten, dann kam das Nachbarschaftszentrum hinzu. Das Mehrgenerationenhaus wurde sogar mit Geldern des Bundesfamilienministeriums unterstützt. Wer Karin Haist verpasst hat, kann sie anrufen: 07941-7898.

Wer in der Kirche nicht vorkommt

Petra Ziegler:
Eckart Hammer ist Professor an der Evangelischen Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg und macht mit Kirche so seine eigenen Erfahrungen: "Ich bin 54, berufstätig und männlich. Und ich komme in der Kirche nicht vor." Da werden ihm viele anderen Männer Recht geben. Vielleicht ändert ja der Kongress etwas dran.

Dan Peter zum Kongress

Volker Kiemle schreibt:
Ein positives Fazit des Kongressauftakts zieht Kirchenrat Dan Peter, einer der Hauptorganisatoren. Im Viedeointerview schildert er seine Eindrücke.

Bunte Eröffnung

Volker Kiemle:
Bei der Eröffnung ging es farbenfroh zu: Tausende von Luftballons füllten den Beethovensaal, sehr zur Freude des Moderatorenteams Maike Sachs und Dan Peter. Und Hauptredner Fulbert Steffensky erklärte gleich, dass sich die "Religionen so nahe stehen, dass ein Konfessionswechsel keine Konversion ist".

Tops und Flops

Petra Ziegler:
Schade! 22 der über 130 Seminare und Workshops wurden abgesagt - das sind immerhin 15 Prozent aller Angebote (inklusive Gottesdienste). Die meisten Absagen kamen aus dem Bereich "Gesellschaft verantworten und gestalten". Der Grund: meistens aus mangelndem Interesse der Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Das größte Interesse verzeichnet das Seminar "Was macht den Gottesdienst zum Gottesdienst?" Dann folgt das Seminar mit den Erkenntnissen über die Studie, wie Erwachsene zum Glauben finden. Darüber forschen Wissenschaftler an der Uni Greifswald.

Es geht los

Volker Kiemle:
Langsam füllen sich Hallen, die Aussteller feilen an ihren Ständen und an der Rezeption kommen die ersten Besucher an. Die Stimmung ist gut hier im KKL, gleich beginnt die Pressekonferenz. Danach werden wir wieder berichten.

Dienstag, 8. April 2008

Update

Volker Kiemle:
Jetzt sind es schon 2.400 Anmeldungen, wie die Landeskirche meldet. Wir sind gespannt, wie viele am Wochenende noch spontan kommen.

Viel oder wenig?

2.200 Anmeldungen vermeldet die württembergische Landeskirche für den Kongress "Wachsende Kirche". Zuletzt hatten die Veranstalter zwar mit nur 2.000 Anmeldungen gerechnet, nach der gleichen Zahl von Teilnehmern beim ersten Gemeindeentwicklungskongress 2003 in Böblingen kann man mit dieser Zahl eigentlich nicht recht zufrieden sein. Um so mehr, als das Angebot wirklich beeindruckend ist: Mehr als 130 Seminar warten auf die Besucher, dazu viele Vorträge und Gottesdienste.

Herzlich willkommen!

Mit diesem Blog wollen wir von der Redaktion des Evangelischen Gemeindeblatts für Württemberg über Neues und Hintergründiges aus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg berichten. Der Blog wird immer dann aktiviert (und aktualisiert), wenn größere Ereignisse in der Kirche anstehen – wie etwa aktuell der Kongress "Wachsende Kirche". Der Kongress findet vom 11. bis 13. April 2008 in Stuttgart im "KKL" statt. Während dieser zwei Tage berichten wir laufend. Bleiben Sie dran!